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Konfliktlandschaften des Ersten Weltkriegs/Military Landscapes of the Great War

Das vom FWF (Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung) geförderte Projekt beschäftigt sich mit den konzeptionellen Fragen während der Zeit des Imperienzerfalls. Aufbauend auf den Arbeiten Ann Stolers zur „Imperial Debris“ wird hierbei nicht nach Ruinen als Zeugnis der Vergangenheit gefragt, sondern der Fokus auf die "Ruinierung" gesetzt.  Die Mitarbeiter*innen des Projekts gehen von der Annahme aus, dass der Erste Weltkrieg an der Ostfront die entscheidenden Trends in der Entwicklung von Umweltdiskursen und -praktiken in den Ländern Mittel- und Osteuropas festlegte: der Wunsch nach Annexion der Natur und ihre Eroberung durch ambitionierte technologische Projekte (wie z.B. gigantische Staudämme), Versuche, Ressourcensicherheit durch Umweltpolitik zu gewährleisten. Parallel zu unserem FWF-Projekt entsteht eine Studie zur zaristischen Armee und den Umweltzerstörungen an der Galizienfront aus russischer Perspektive (gefördert von der RBFR, Russländische Stiftung für Grundlagenforschung), die Ergebnisse werden in Beziehung gesetzt.

Im Einzelnen beschäftigen sich die österreichischen und russischen Projektpartner*innen mit Fragen der Umweltzerstörung durch militärische Artillerie und Fortifkationen, Wasserstraßen- und Eisenbahnausbau und nichtmilitärisch motivierten Raubbau an der Natur; mit Fragen des Sanitätswesens und der Militärmedizin, insbesondere dem Umgang mit dem Sterben/den Sterbenden in Lazaretten, der Errichtung vorläufiger Grabanlagen, sowie dem Umgang mit Epidemien.

Projektpartnerinnen:
Prof. Dr. Kerstin Susanne Jobst, Institut für Osteuropäische Geschichte der Universität Wien (Leitung/Principal Innvestigator);
Prof. Dr. Oxana Nagornaja, Staatliche Pädagogische Universität Jaroslawl (russische Leitung/Principal Innvestigator);
Prof. Dr. Kerstin von Lingen, Institut für Zeitgeschichte, Universität Wien (Kooperationspartnerin)

Laufzeit: 1.10.2021-30.9.2024